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Kämpfende Ziegen (Stein und Böcke)

Von Franziska Rückert:

Fast unscheinbar verbirgt ihr euch. Zwischen eckig- kantigen Steinen, aufgetürmt zu einem Gebirgsberg - wo nur noch einige Pflanzen zwischen Fels und Gestein empor wachsen wollen. Dort ist euer Ort. In warmen Farben, erinnernd an Sand, und orange roten Tönen seid ihr und euer Gebiet eins. Wenige dunkle Stellen, tief zwischen den Steinbrocken, verraten vielleicht schattige Plätze zum Abkühlen und zum Verweilen in der heißen Mittagssonne. Aus rechteckigen und dreieckigen Formen habt ihr euch heraus gemeißelt. Gezeichnet in abstrakter Weise- scheint ihr vergnügt den Tag dort oben zu genießen. Die eine, man entdeckt sie rechts unten im Gemälde, stößt spielerisch die Hörner gegen einen größeren Stein. Dabei hebt sie ein Vorderhuf und lehnt zugleich ihr Hinterteil mit an den Fels. Von Vorne ist sie zu betrachten. Die andere, von der Seite zu sehen, steigt gerade ohne jede Müh mit ihren Vorderhufen herauf, um nicht weit von ihr, vom frischem Grün des Baumes zu zehren. Dieser wächst mit drei schmalen, braunen Stämmen und jeweils drei eher flachen Kronen, rechts oben im Bild, heraus aus dem harten dichten Gestein. Einen längeren Hals kostet sie das schon, um von dem saftigen Blättern zu kosten. Aufgestellt auf ihre Hinterhufe ragt sie mit dem Kopf mittig ins Bild hinein. Es scheint, dies seien die einzigen Anstrengungen, die diese Beiden hier erfüllen müssten, um danach wieder in aller Ruh faulenzen zu dürfen.

Ein herrlich schöner Tag im Reich der Bergziegen.